- Malte Busse
- Oktober 14, 2024
- 12:30 pm
Generative AI – Wo geht die Reise hin?
Generative Künstliche Intelligenz (auch Generative AI oder Gen AI genannt) ist in aller Munde, und das aus gutem Grund. Ob automatisch generierte Meisterwerke in der Kunst, neuartige Verfahren und bahnbrechende Modelle in der Wissenschaft oder von der KI generierte Werbespots im täglichen Leben – die Möglichkeiten, die sich durch diese Technologie eröffnen, sind auf den ersten Blick fast grenzenlos. Doch wo genau führt uns diese Reise hin? Wie viel kann Gen AI und wo sind die Grenzen? In unserer Story werfen wir einen Blick auf den aktuellen Stand der Generative AI, ihre Einsatzmöglichkeiten und wagen einen vorsichtigen Ausblick in die Zukunft.
Was ist überhaupt Generative AI?
Bevor wir ins Detail gehen, sollten wir zunächst klären, was Generative AI überhaupt ist. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Form der künstlichen Intelligenz, die in der Lage ist, neue Inhalte zu erzeugen. Dabei kann es sich um Text, Bilder, Musik oder sogar Videos handeln. Die Technologie basiert auf dem maschinellen Lernen (ML), genauer gesagt auf neuronalen Netzwerken, die große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und daraus eigenständig Inhalte erstellen können. So können menschenähnlichen Inhalte entstehen.
Unter Generative AI können sich viele noch nichts wirklich vorstellen. Sprechen wir aber Dinge wie die GPT-Modelle (Generative Pre-trained Transformer) und DALL·E von OpenAI an, wissen die meisten Bescheid. Diese Systeme sind so weit entwickelt, dass die Ergebnisse oft kaum von menschlich erstellten Inhalten zu unterscheiden sind.
Der aktuelle Stand der Gen AI
Generative AI hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Noch vor wenigen Jahren waren die Ergebnisse oft holprig und wenig beeindruckend. Das hat sich inzwischen um 180 Grad gedreht. Die neusten KI-Modelle können mittlerweile komplexe Texte verfassen, Bilder erschaffen, die wie echte Fotografien wirken. Sogar das Komponieren von Musik, die den Stil bekannter Künstler imitiert oder auch komplett neue Musiktitel komponieren.
In der Praxis wird Gen AI bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Unternehmen nutzen KI-Tools, um Werbeanzeigen zu gestalten, Artikel zu schreiben oder Produktbeschreibungen zu generieren. Künstler und Designer verwenden die Technologie, um neue kreative Ansätze zu entwickeln und Wissenschaftler setzen sie ein, um Hypothesen zu testen oder Forschungsergebnisse zu visualisieren.
Trotz all dieser Erfolge steckt die Technologie jedoch noch in den Kinderschuhen. Oft muss die Künstliche Intelligenz durch menschliche User überwacht und korrigiert werden. In vielen Fällen sind die Ergebnisse noch nicht perfekt oder erfordern Nacharbeit vom Menschen. Doch die Entwicklung schreitet rasant voran, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Systeme noch autonomer und präziser arbeiten. Was deutlich hilft: je besser und genauer man die KI trainiert und instruiert, desto besser fügt sie sich etwa in den Arbeitsalltag ein. Am Ende ist also immer der Mensch verantwortlich für den problemfreien Einsatz der Künstlichen Intelligenz.
Potentielle Einsatzmöglichkeiten für Generative AI
Die möglichen Anwendungsfelder für Generative AI sind nahezu unbegrenzt. Doch wo Gen AI in Zukunft den größten Impact haben wird, haben wir euch im Folgenden aufgelistet:
- Kreative Berufe: Gen AI wird zweifellos die Kunstwelt revolutionieren. Ob man das positiv oder negativ sieht, liegt wohl im Auge des Betrachters. Maler, Musiker, Schriftsteller und andere Künstler könnten die Technologie nutzen, um Inspirationen zu sammeln, ihre Werke zu erweitern oder völlig neue Kunstformen zu erschaffen. Schon heute sehen wir, wie KI als Werkzeug in der Mode, im Design und sogar in der Filmproduktion eingesetzt wird, um schöpferisch völlig neue Möglichkeiten zu nutzen. Vielleicht wird KI auch Kunst neu definieren und den Blickwinkel ändern, wie wir künstlerische Werke in Zukunft sehen werden.
- Bildung und Forschung: Die Art und Weise, wie wir lernen und forschen, könnte sich durch Gen AI grundlegend verändern. Die Technologie kann maßgeschneiderte Lernmaterialien erstellen, komplexe Konzepte anschaulich visualisieren und sogar als digitaler Tutor fungieren. In der Forschung kann KI helfen, große Datenmengen zu analysieren, neue Theorien zu entwickeln oder Hypothesen zu überprüfen.
- Gesundheitswesen: Im Gesundheitssektor wird Generative AI bereits zur Entwicklung neuer Medikamente, zur Analyse medizinischer Daten und zur Diagnose von Krankheiten verwendet. In Zukunft könnten KI-Modelle sogar personalisierte Behandlungspläne erstellen und Ärzten helfen, komplexe medizinische Herausforderungen zu bewältigen. Gen AI kann dabei helfen schneller und effektiver Krankheiten oder Komplikationen zu erkennen und so Menschenleben retten.
- Unterhaltung: Auch in der Unterhaltungsbranche spielt Gen AI eine zunehmend größere Rolle. In der Videospielentwicklung, bei der Erstellung von Filmen oder in der Musikproduktion. Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, immersive Welten und interaktive Erlebnisse zu schaffen, die bisher unvorstellbar waren. Dabei schafft KI auch einen völlig neuen Zugang zur kreativen Quellen und ermöglicht die Schaffung von Werken mit völlig neuen Mitteln.
Die Herausforderung auf dem Weg zur idealen KI
Trotz der beeindruckenden Fortschritte gibt es auch erhebliche Herausforderungen, die mit der Gen AI einhergehen. Eine der größten wird sicherlich unserer Gesellschaft als Ganzes gestellt. Wenn KI in der Lage ist täuschend echte Texte, Bilder und Videos zu erzeugen, birgt das ein weiteres Risiko von Desinformation und Täuschung. Deepfakes, bei denen realistisch aussehende Videos von Personen erstellt werden, die Dinge sagen oder tun, die sie nie gesagt oder getan haben, sind nur ein Beispiel dafür. Das beste Praxisbeispiel dafür sind die US-Wahlen und der Wahlkampf von Donald J. Trump.
Ein weiteres großes Problem ist die Frage der Urheberschaft. Wenn eine KI ein Kunstwerk erschafft, wem gehört es dann? Dem Entwickler der KI, dem User, der den Input geliefert hat, oder vielleicht der KI selbst? Diese Fragen sind noch weitgehend ungeklärt, und es wird noch eine Weile dauern, bis hier rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Klarheit schaffen können.
Vielleicht ist dieser Text sogar mit KI entstanden – könntest du das beurteilen? Wir können euch beruhigen, hier steckt noch echter Gehirnschmalz dahinter. Doch natürlich kann KI uns dabei helfen, Texte zu verfeinern, einen neuen Schreibstil zu entwickeln oder eine kreative Durststrecke zu überbrücken. Wichtig dabei ist, den Umgang mit Gen AI zu lernen und zu perfektionieren. Denn die Technologie wird uns nicht alles abnehmen. Am Ende wird immer der Mensch bleiben, der mit seinem Grundverständnis der Maschine zeigt, wo es lang geht.
Was bringt die Zukunft der Gen AI?
Die Zukunft der Generative AI ist spannend und birgt riesiges Potenzial, ist aber auch gleichzeitig voller Unsicherheiten. Wir glauben, dass die Technologie in den nächsten Jahren weiter verfeinert wird und in immer mehr Bereiche unseres Lebens vordringen wird. Dafür werden auch wir sorgen, denn KARLI ist bereits in der Lage, Text vollständig selbst zu erschaffen. Schon bald werden noch mehr Komponenten hinzukommen. Preise für Tokens (Einheit, die genutzt wird um Zeichen, die ein LLM verarbeitet, zu zählen) sinken rapide und machen das Betreiben neuer Modelle deutlich günstiger. Gleichzeitig werden diese Modelle kontinuierlich besser und die Ergebnisse immer genauer. Diese Kombination macht den Einsatz von KI für Unternehmen fast unabdingbar.
Mit KARLI schaffen wir eine europäische und sichere Alternative zu den Gen AI Modellen aus Übersee und ermöglichen Unternehmen so, den Vorsprung durch Technologie sicher zu nutzen. Hier sind einige Trends, die wir in den kommenden Jahren beobachten könnten:
Höhere Autonomie
Aktuell erfordert generative KI noch eine gewisse menschliche Aufsicht. In Zukunft könnten die Systeme jedoch so weit entwickelt sein, dass sie völlig autonom arbeiten. Das könnte dazu führen, dass sie in immer komplexeren Projekten eingesetzt werden – von der Erstellung kompletter Filmprojekte bis hin zur Durchführung wissenschaftlicher Experimente. Auch ein Kombinieren und Zusammenarbeiten mehrerer Systeme ist möglich, um Rechenpower und Einsatzgebiet weiter zu vergrößern.
Verbesserte Personalisierung
Eine weitere spannende Entwicklung ist die zunehmende Personalisierung durch KI. Schon heute können generative Modelle personalisierte Inhalte auf Basis von Vorlieben und Verhaltensweisen erstellen. In Zukunft könnten sie jedoch noch tiefer in unsere Bedürfnisse und Wünsche eintauchen und individuelle Lösungen für alle Nutzer:innen anbieten.
Kooperation Mensch und Maschine
Statt die generative KI als Ersatz für menschliche Kreativität zu betrachten, könnte die Zukunft vielmehr in einer engen Zusammenarbeit liegen. Mensch und Maschine könnten Hand in Hand arbeiten, um Ergebnisse zu erzielen, die beide Seiten allein nicht erreichen könnten. Die KI könnte als eine Art „kreativer Assistent“ fungieren, der dem Menschen hilft, neue Ideen zu entwickeln und diese zu verwirklichen.
Ethik und Regulierung
Der EU AI Act geht in die richtige Richtung, zeigt aber auch, dass solche Gesetze und Grundsatzentscheidungen nicht der Bürokratie überlassen werden sollten. Vielmehr müssen Expert:innen gemeinsam aus Technik, Recht und Forschung daran arbeiten, eine „trustworthy AI“ zu schaffen – frei von Bias, Fehlinformationen und rein zur Unterstützung der Menschen
Ein vorsichtiger Ausblick
Generative KI ist ohne Frage eine der spannendsten technologischen Entwicklungen unserer Zeit. Sie bietet enormes Potenzial, unser Leben zu bereichern und neue Möglichkeiten zu schaffen – sei es in der Kunst, der Wissenschaft oder im Alltag. Doch gleichzeitig bringt sie auch Herausforderungen mit sich, die nicht ignoriert werden dürfen.
Die Reise der Generative AI hat gerade erst begonnen, und es bleibt spannend zu sehen, wohin sie uns führen wird. Eins ist jedoch sicher: die Technologie rund um Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren einen immer größeren Einfluss auf unser Leben haben – und das in einer Weise, die wir uns heute vielleicht noch nicht einmal vorstellen können.
Doch nur die Kombination aus verschiedenen KI-Tools und das Verfolgen der richtigen Use Cases wird später zum Erfolg führen. Und Gen AI kann dabei eine große Hilfe sein – für jeden von uns, vom Unternehmen bis hin zum Individuum.
Wir entwickeln KI von Menschen – für Menschen.
FiveSquare – Aspiring the impossible