Der „Tech-First“ Ansatz – Wieso Technologie die Umwelt retten kann

AI oder im deutschen KI definiert im groben Technologie, die ihre Umwelt erkennen und analysieren kann und aufgrund dieser Analysen denkt, lernt und im letzten Schritt handelt im Bezug auf diese erkannte Umwelt. Natürlich können wir Menschen das auch, doch KI verarbeitet Datenmengen, die für uns Menschen unmöglich zu verarbeiten und zu erfassen wären. Das kann uns in Sachen Nachhaltigkeit helfen – AI Sustainability sei dank!

Digitalisieren und Dekarbonisieren in nur einem Schritt

Wir als Menschen nutzen die Ressourcen der Erde seit Jahrhunderten und kämpfen nun mit den Folgen dieser Nutzung. Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass die verbleibenden Ressourcen effektiver genutzt werden müssen. AI Sustainability könnte hier die Lösung sein. Es ist von größter Wichtigkeit, dass nicht nur Regierungen diese Ressourcenplanung übernehmen, auch Unternehmen müssen hier handeln. Durch den Einsatz von KI in Produktionsprozessen oder der Systemoptimierung können Prozesse ressourcenschonender gestaltet werden und wichtige Ressourcen eingespart werden. Die Symbiose aus Digitalisierung und Dekarbonisierung ist hier Kern der Lösung. Bis spätestens 2050 soll ein Großteil der Unternehmen in Europa Co2 neutral werden. In einer aus dem Jahr 2020 stammenden Studie des Unternehmens PWC gemeinsam mit Microsoft über den Einsatz von KI in den Bereichen Agrarwirtschaft, Energie, Transport und Wasser wurde ein weltweites Potential von rund 5.2 Billionen USD ermittelt, was einem weltweiten zusätzlichen Wachstum der Wirtschaft von 4% bis 2030 entspricht. Das Potential der AI Sustainability bedeutet gleichzeitig eine weltweite Reduzierung der Treibhausgase von ebenfalls 4%. Hinzu kommt die Schaffung von 38.2 Millionen Jobs weltweit. Diese hypothetischen Zahlen zeigen, welches Potential in intelligenten Systemen steckt, aber auch wie gefährlich diese sein können. Ohne geeignete Kontrollmaßnahmen etwa kann aus der ressourcenschonenden Methode schnell Ausbeutung werden. Wenn den eingesetzten Systemen keine Grenzen gesetzt werden, arbeitet die KI unkontrolliert. Sie wird Prozesse immer weiter optimieren und durch Optimierungen können Sektoren weiter ausgebaut werden. Das wiederrum benötigt mehr Ressourcen benötigen – der sogenannte Rebound-Effekt entsteht. Auch bedeutet der Einsatz von KI einen enormen Energieverbrauch, der genau das Gegenteil bewirken kann.

Wie schaffen wir die Wende in Sachen AI Sutainability?

Momentan sieht es nicht danach aus, dass wir die Klimaziele des Pariser Abkommens realisieren könnten. Ein Anstieg der weltweiten Temperatur um 2 Grad Celsius wird immer realer und unsere Maßnahmen reichen nicht, um diesen zu verhindern. AI Sustainability könnte hier eine mögliche Lösung sein. Wie?

  • Die Aufmerksamkeit auf KI zur Lösung von Umweltthemen lenken
  • Möglichkeiten zur Schulung/ Skillerwerb schaffen
  • Prozesse anstoßen/fördern, die KI bereits implementiert haben
  • Zugang zu wichtigen Technologien ermöglichen/vereinfachen
  • Daten bereit stellen und Qualität sichern


Die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen, Spezialisten und Bildungseinrichtungen ist hier essentiell: eine multidisziplinäre Zusammenarbeit sichert, das intelligente Systeme an den richtigen Stellen implementiert werden und mit einer größtmöglichen Qualität und Kontrolle arbeiten können.

Einer unser Branchen-Kollegen, Dr. Johannes Otterbach (Merantix), bringt das in einem Interview treffend auf den Punkt:

Otterbach: Große KI-Modelle können viele verschiedene Aufgaben gleichzeitig lösen, im Gegensatz zu vielen verschiedenen kleinen Modellen, die jeweils nur auf eine Aufgabe trainiert werden. Dadurch amortisieren sich die Kosten sowie auch die Rechenleistung und Energie. Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass der CO2-Fußabdruck für ein großes Modell, das viele Aufgaben löst, kleiner ist als der CO2-Fußabdruck vieler kleiner Modelle zusammen. Darüber hinaus werden die Algorithmen selbst auch über die Zeit effizienter, je weiter sich die Technologie entwickelt. Wenn Unternehmen Geschäftsmodelle mit großem Mehrwert anbieten und diese breit auf viele verschiedene Anwendungsfälle und Industriebereiche einsetzen, dann können die Algorithmen zur Effizienz beitragen.

5 Schritte zum Erfolg

Zusammengefasst können wir das Thema in 5 Schritten angehen:

  1. Bewusstsein schaffen, Kooperationen und disziplinübergreifende Partnerschaften
  2. Verantwortliche KI, Sozial- und Umwelteinflüsse im Hinterkopf
  3. Digitale Infrastrukturbedürfnisse, Zugang zu KI-Tools, Daten und breitere komplementäre Technologien
  4. Möglichkeiten zum Training für “upskilling and reskilling” schaffen um sich an sektorale Transformation anzupassen
  5. R&D ermutigen, Forschung in kommerzielle Implementierung zu bringen


Können wir diesen 5 Schritten folgen, könnten wir schon bald ein gutes Stück näher sein in Richtung Klimaneutralität. Natürlich kann KI den Klimawandel nicht stoppen oder aufhalten, doch zumindest können wir dabei helfen Lösungen zu finden, die Transition so einfach und effektiv wie möglich zu gestalten. Und es gibt sie bereits, erfolgreiche Projekte, die mit Hilfe von KI versuchen, unsere Erde zu retten. So zum Beispiel das Community Projekt Bumblebee Watch, mit dem Bienenvölker in der gesamten USA getrackt werden und ihre Überlebenschancen durch dringende Umsiedlung etwa drastisch gesteigert werden.
Ein großes Thema in Sachen KI ist die Müllproduktion. Greyparrot, ein Software-Startup aus London hat ein KI-System entwickelt, dass die Müllverarbeitung und dabei hilft, recyclebare Stoffe zu finden und herauszufiltern.
Die Firma Space Intelligence hat es sich zur Aufgabe gemacht die weltweite Abholzung zu dokumentieren und so auf der Problem aufmerksam zu machen. Mit Satelitenbildern und dem entsprechenden AI System haben sie bereits über 1 Millionen Hektar Wald gescannt und katalagoisiert.

Wir ihr seht, kann KI in Sachen AI Sustainability bereits heute dabei helfen, den Klimawandel zu bekämpfen – doch nur mit KI werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen. Nur gemeinsam und mit der sinnvollen Nutzung der neusten Technologien haben wir eine gute Chance das Ruder herumzureißen – also packen wir´s an!

Wir entwickeln KI von Menschen – für Menschen.

FiveSquare – Aspiring the impossible.

 

Quellen:
https://www.eco.de/news/mit-der-leam-initiative-unterstuetzen-wir-unternehmen-grosse-ki-sprachmodelle-zu-trainieren-5-fragen-an-dr-johannes-otterbach-von-merantix/
https://www.weforum.org/agenda/2024/02/ai-combat-climate-change/

AUTHOR
Malte Busse

Malte ist Head of Communications bei FiveSquare und mit einer der wenigen Nicht-Techniker:innen. Und genau das nutzt er zu seiner Stärke, hochkomplexe Themen leicht und verständlich rüber zu bringen.